Zu Hauptinhalt springen

Das Mehrgenerationenhaus: Alle unter einem Dach

(24.07.2019) Jeder, der sich in einer Großstadt schon einmal auf Wohnungssuche begeben hat, kennt es: Selbst die kleinsten Wohnungen in schlechtem Zustand sind heiß begehrt und trotzdem verhältnismäßig teuer. Ich selbst habe monatelang nach der passenden Wohnung suchen müssen – und wenn man sich einmal eingerichtet hat, will man so schnell nicht mehr raus. Was ist jedoch, wenn man eine Familie gründet und sich der Haushalt vergrößert, man aber in der Wohnung bleiben möchte? Dieser Herausforderung des Mehrgenerationenhauses stellten sich fünf IKEA Designer aus fünf verschiedenen Ländern.

Country Interior Design Leader Konrad Pichlmeier.

Lab Home – ein Zuhause für alle

Jedes Jahr entwickelt IKEA neue Wohnkonzepte und -ideen für den Katalog. Doch natürlich unterscheiden sich die Gegebenheiten und auch die Einrichtungsstile von Land zu Land. Damit sich Menschen auf der ganzen Welt mit den Wohnkonzepten von IKEA identifizieren können, startete nun das „IKEA Lab Home Experiment“: Fünf Interior Designer aus China, Deutschland, Polen, Spanien und den USA gestalteten jeweils ein Mehrgenerationenhaus für eine fünfköpfige Familie, bestehend aus den Eltern, einer kleinen Tochter, einem neugeborenen Baby sowie der Großmutter, die die kleine Familie tatkräftig unterstützt. Die große Herausforderung für die Designer bestand darin, die Bedürfnisse von mehreren Generationen auf einer kompakten Wohnfläche von 56 Quadratmeter zu vereinen – und den begrenzten Wohnraum bestmöglich zu nutzen.

Mehrere Generationen auf kleinem Raum

Mit der Frage, wie so ein Mehrgenerationenhaushalt in Deutschland aussehen könnte, hat sich Country Interior Design Leader Konrad Pichlmeier beschäftigt. Konrad ist bereits seit zwölf Jahren bei IKEA und lässt sich gerne auf Reisen, durch Kunst und Kultur, Architektur oder auch im Alltag durch Cafés und verschiedene Stile inspirieren. Bei der Gestaltung des Mehrgenerationenhauses waren für ihn folgende Aspekte besonders wichtig: Wie viele Personen nutzen einen Raum und was bewahren sie dort auf? Wie sehen die täglichen Routinen der Familienmitglieder aus?

In Konrads Konzept unterstützt die Großmutter die junge Familie, wo sie nur kann und bleibt dadurch oft auch über Nacht. Deshalb bekommt auch sie einen festen Platz, um ihre persönlichen Dinge zu verstauen. Wichtig war ihm zudem, dass jeder, trotz der kompakten Wohnfläche, einen persönlichen Rückzugsort hat. In Konrads Entwurf sieht das dann so aus: Die Eltern haben ihr eigenes Schlafzimmer mit großem Familienbett, in dem auch die Tochter Platz findet, falls Oma mal zu laut schnarcht ;-) Zusätzlich befindet sich hier ein Babybett, damit auch das kleinste Familienmitglied friedlich schlummern kann. Der Wohn-, Koch- und Essbereich wurde so gestaltet, dass einzelne Bereiche mit Hilfe von Vorhängen abgetrennt werden können. Auf diese Weise kann schnell zusätzliche Privatsphäre, ein Spielbereich oder ein weiterer Schlafbereich geschaffen werden, falls sich Besuch ankündigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass die dicken Vorhänge Geräusche abschirmen.

Organisation ist alles im Mehrgenerationenhaus

Laut Konrad sind in einem Mehrgenerationenhaushalt geordnete Abläufe das A und O. Konrads Tipp: „Die Wandflächen durch geschlossene Aufbewahrungsmöglichkeiten zu nutzen entspannt die gesamte Raum- und Aufbewahrungssituation. Dabei sollte eine helle oder weiße Front gewählt werden, denn so wirkt die Wand fast unsichtbar“. Da in der Wohnung nicht nur die kleine Tochter, sondern auch ein Baby wohnt, sind Kindersicherungen ein weiteres wichtiges Thema. Auf der anderen Seite sollte die Einrichtung ergonomisch und auf das Älterwerden ausgerichtet sein, wie zum Beispiel die Stühle oder die Höhen bei Backöfen. Generell können hier modulare und flexible Möbel Abhilfe schaffen.

Ein großes Bett für die ganze Familie auf kleinem Raum.
Kommoden mit viel Stauraum machen es möglich, auch auf kleinem Raum Ordnung zu schaffen.

Ein Land – ein Einrichtungsstil?

Das Experiment zeigt, inwieweit sich die Einrichtungsstile und -ideen in den jeweiligen Ländern unterscheiden. Die verschiedenen Designer entwickelten unterschiedliche Lösungen für das Zusammenleben mehrerer Generationen auf einem begrenzten Raum: Beispielsweise hat Konrad als einziger Designer die Möglichkeit realisiert, das Bett der Eltern in ein Familienbett umzuwandeln, indem ein Einzelbett dazugestellt wird. Schließlich ist es in deutschen Familien nicht selten, dass die Kinder nachts Zuflucht bei den Eltern suchen – sei es wegen eines Albtraums oder einfach, weil sie nicht alleine sein möchten. In China wurde entschieden, dass die Großmutter nach der Geburt des zweiten Kindes fest bei der kleinen Familie mit einzieht. Im Gegensatz dazu steht die Idee aus Polen – hier ist die junge Familie in die Wohnung der Großmutter eingezogen, bis sie sich ihre Traumwohnung leisten kann. In Deutschland und in den USA ist Oma ein regelmäßiger Übernachtungsgast und schlägt ihr Lager dann im Wohnzimmer auf, in Spanien teilt sie sich an diesen Tagen das Zimmer mit der kleinen Tochter.

Auch was die Farbauswahl betrifft reichte die Auswahl von sanften Pastelltönen in Spanien über dunkle und edle Farben in den USA bis hin zu hellen Naturtönen in China, die dem skandinavischen Einrichtungsstil ähneln. Eines haben jedoch alle fünf Lab Homes gemeinsam: Mit ihren Ideen haben die IKEA Designer eine Wohnsituation für die Familie geschaffen, in der Familienzeit und Privatsphäre vereinbar sind und sich jeder wohlfühlt. Falls ihr neugierig auf Konrads Roomsetting seid, schnappt euch am besten im August den neuen Katalog!


Galerie


Über die Autorin: Rebekka Miller

Als externe Autorin schreibe ich für den IKEA Unternehmensblog über neue Trends und inspirierende Themen. Mein Lieblingsmöbelstück von IKEA ist das KALLAX Regal, da es zum einen praktisch und zum anderen variabel ist und viel Spielraum für Bücher und Deko bietet. Kombiniert mit dem KALLAX Schreibtisch passt es zudem super in meine Büroecke. Ich kann mich für sehr vieles begeistern, aber Papageien haben es mir von klein auf angetan. Die schönen Tiere in freier Wildbahn zu sehen, war schon immer ein Traum von mir. Abseits davon bin ich eine begnadete Geburtstagskartenbastlerin. Es macht mir unheimlich viel Spaß, Freunden und Familie mit lustigen Karten ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir ein schönes Haus am Meer wünschen, wo ich dem kalten deutschen Winter entfliehen kann.