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Privatsphäre – zu Hause, am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit

Ein gutes Verhältnis mit den Kollegen ist wichtig – doch inwieweit lässt man sie an seinem Privatleben teilhaben?

(02.12.2019) Privatsphäre – das verbinde ich in erster Linie mit meinem Zuhause, meinen eigenen vier Wänden. Hier bin ich ungestört, mache mir keine Gedanken über andere und kann ganz ich selbst sein. So geht es vielen Menschen – wenn wir in unserer „privaten Zone“ sind, fühlen wir uns vor allem eins: unbeobachtet und nicht verurteilt. Für 61 Prozent in Deutschland ist das ein Grund, wieso sie Privatsphäre einfordern. Dies ist ein Ergebnis des neuen Life at Home Reports, der sich mit genau diesem Thema beschäftigt: der Kraft der Privatsphäre. 90 Prozent der Deutschen sagen, dass sie ein Recht auf Privatsphäre in ihren eigenen vier Wänden haben. Und immerhin sind nur 18 Prozent beunruhigt darüber, dass sie zu Hause nicht genug davon bekommen. Das sieht in anderen Ländern noch ganz anders aus: Die Top 3 belegen die Philippinen (49 Prozent), gefolgt von Indien (47 Prozent) und Malaysia (44 Prozent). Global sind es übrigens 23 Prozent.

Kopf gesenkt und aufs Smartphone geschaut – draußen bleibt man am liebsten anonym.

Die logische Schlussfolge: Auch außerhalb der Wohnung suchen Menschen nach Privatsphäre. Das kann beispielsweise am Arbeitsplatz sein. Mit unseren Kolleginnen und Kollegen verbringen wir unter der Woche oft mehr Zeit als mit unseren Familien. Sie bekommen mit, wenn wir uns freuen, wenn wir uns ärgern, sogar, wenn wir traurig sind. Doch was teilen wir bewusst mit ihnen – über unsere Arbeit, aber auch unser Privatleben? Da ist jeder Mensch anders: Mancher ist froh, auch an der Arbeit jemanden zu haben, mit dem man alles teilen kann. Manch anderer ist froh darüber, Distanz zu seinen Kollegen zu wahren und eher für sich zu sein.

Stadt, Land, Flucht?

In der Öffentlichkeit hingegen möchten die meisten gar nichts über sich teilen, sondern so weit wie möglich ihre Anonymität behalten – denn Fremde sollen nichts von uns erfahren. So sehe ich es auch. Doch in Indien geben beispielsweise 42 Prozent der Befragten an, dass sie Privatsphäre eher außerhalb der eigenen vier Wände erleben und deshalb bewusst ihr Zuhause meiden – global sind es nur 15 Prozent. Ein möglicher Grund: In urbanen Gegenden oder Kulturen, wo oft die ganze Familie unter einem Dach lebt, ist es schwieriger ausreichend Privatsphäre zu erlangen. Dort ist es lauter, voller und geschäftiger. Der äußerliche Einfluss kann der Privatsphäre ebenfalls im Weg stehen. 21 Prozent der deutschen Teilnehmer, die in urbanen Gegenden leben, geben an, dass sie durch Einflüsse der Außenwelt – wie Geräusche oder Gerüche – in ihrer Privatsphäre zu Hause gestört werden. Im ländlichen Bereich sind es nur 13 Prozent.

Kommt es auf die Größe an?

78 Prozent der Deutschen glauben, dass die Größe der eigenen vier Wände die Möglichkeiten, Privatsphäre zu sichern, nicht beeinflusst. Nur 22 Prozent denken, dass eine größere Wohnfläche ihnen mehr Privatsphäre ermöglichen würde. Ein logisches Ergebnis der Studie: Je mehr Menschen mit uns zusammenwohnen und je distanzierter unsere Beziehungen untereinander sind (zum Beispiel in Zweck-WGs), desto weniger Kontrolle scheinen wir über den verfügbaren Raum zu haben. Insgesamt finden die Deutschen zu Hause aber am meisten Privatsphäre – mehr als im globalen Vergleich (84 Prozent vs. 72 Prozent).

Immer erreichbar sein?

Auch der Einsatz von Technologien und vor allem sozialen Medien spielt eine Rolle, wenn es um das Thema Privatsphäre geht. Trotz der oft proklamierten „Always On“-Mentalität glauben 62 Prozent in Deutschland, dass moderne Technologien zu mehr Privatsphäre in den eigenen vier Wänden beitragen. Nur 38 Prozent hingegen glauben, dass es sie eher behindert. Denn soziale Medien und Chats ermöglichen es, intime Gespräche mit anderen zu führen und so die Privatsphäre zu wahren – auch wenn man sich vielleicht in einem Gemeinschaftsraum mit anderen befindet. Gleichzeitig denken 48 Prozent in Deutschland, dass es wichtig ist, Geräte auch mal „stumm“ oder auszuschalten, um Privatsphäre zu erlangen.

Dank Tablet und Kopfhörern kann man auch im Wohnzimmer für sich sein – und alles um einen herum kurzzeitig vergessen.

Über die Autorin: Marisa Puschmann

Ich bin als externe Autorin für IKEA immer auf der Suche nach aktuellen Trends, spannenden Konzepten und außergewöhnlichen Ideen. Zuhause mag ich es aufgeräumt. Daher ist mein Lieblingsmöbelstück von IKEA der Schuhschrank HEMNES. Er beherbergt meine (Schuh)Schätze und dient gleichzeitig als praktische und stilvolle Ablage - ein echter Allrounder eben! Ein Wunsch von mir wäre es Karl Lagerfeld einmal persönlich zu treffen. Natürlich dürfte dabei auch seine Katze Choupette nicht fehlen, da Katzen und alles was mit ihnen zu tun hat, meine heimliche Liebe gilt.