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Nachhaltige Forstwirtschaft bei IKEA: Was steckt dahinter?

Unser Ziel ist es, bis 2030 klimapositiv und zirkulär zu werden. Nachhaltige und verantwortungsbewusste Forstwirtschaft spielt dabei eine wichtige Rolle.

(14.05.2021) Zu den größten Herausforderungen der heutigen Zeit gehört ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Konsumverhalten. Dabei werden immer wieder kritische Stimmen laut, dass globale Player und Größen wie IKEA ein Hindernis auf dem Weg in eine nachhaltigere Zukunft darstellen. Logische Konsequenz oder Trugschluss? Darum geht es heute!

Klar ist, dass IKEA ein „ganz Großer“ ist. Mit 445 IKEA Einrichtungshäusern in über 60 Ländern und rund 9.500 Artikeln im Sortiment will und wird das wohl niemand bestreiten. Denkt man nun an unsere vielen Klassiker und Ikonen – spontan kommen mir zuerst BILLYIVAR und HEMNES in den Sinn – fällt schnell auf, dass sie neben ihrer Herkunft auch der gleiche Hauptbestandteil ausmacht: Holz.

Holz ist das Material unserer Vergangenheit und zugleich der Schlüssel für unsere Transformation hin zu einem kreislauforientierten und klimapositiven Unternehmen mit dem Ziel, bis 2030 ausschließlich erneuerbare und recycelte Materialien zu verwenden. Warum Holz? Es ist erneuerbar, langlebig, recycelbar und wenn es verantwortungsvoll beschafft wird, ist es ein hervorragendes Material in Sachen Design, Qualität und Klima – ja richtig, Klima, denn verantwortungsvoll bewirtschaftete Wälder spielen auch eine wichtige Rolle dabei, die Auswirkungen des Klimawandels zu mildern.

Mehr Verkaufen gleich mehr Materialeinsatz?

Ihr denkt darüber nach, dass IKEA als Unternehmen immer weiter wächst und fragt euch, wo das im Hinblick auf den Ressourceneinsatz hinführen soll? Berechtigte Frage und zugleich auch eine der meistgestellten Fragen in meinem beruflichen Alltag. Die Antwort: Bei IKEA arbeiten wir daran, unser Wachstum von unserem Rohstoffbedarf zu entkoppeln. Das heißt, wir werden unseren Holzverbrauch nicht analog zum Umsatz steigern.

Dazu treiben wir Innovationen voran, um Holz auf intelligentere Weise zu nutzen und Kohlenstoff so lange wie möglich zu speichern, indem alle Produkte von Anfang an so konzipiert werden, dass sie wiederverwendet, aufgearbeitet, wiederaufbereitet und schließlich recycelt werden können. Der achtsame Umgang mit Rohstoffen geht auch Hand in Hand damit, unseren Kund*innen langfristig erschwingliche Produkte anbieten zu können.

IKEA arbeitet daran, sein Wachstum vom Ressourcenbedarf zu entkoppeln.
Für uns ist klar: Wir möchten die eingesetzten Materialien so effizient wie möglich nutzen.

Ressourcen schonen, Kreislaufwirtschaft und nachhaltigere Quellen – so gehen wir es an

Wir sind bei IKEA davon überzeugt, dass wir Verantwortung übernehmen und dafür sorgen müssen, dass die für die Produkte eingesetzten Materialien so effizient wie möglich genutzt werden. Auch in Bezug auf Holz bemühen wir uns darum, aus weniger mehr zu machen, weniger Abfall zu verursachen und so viel Rohstoff wie möglich zu nutzen. Es geht für uns alle also nicht darum, dem Konsum komplett zu entsagen – vielmehr konzentrieren wir uns darauf, es richtig zu machen, Ressourcen und Materialien zu würdigen und Produkte im Kreislauf zu halten, statt sich nach kürzester Verwendungsdauer auf nimmer Wiedersehen von ihnen zu verabschieden. Das ist ein Schritt, den wir als Gesellschaft gemeinsam gehen müssen. Als Unternehmen unserer Größenordnung und Reichweite kommt uns bei dieser wichtigen Transformation besondere Verantwortung zu, für die wir auch einstehen möchten: Wir arbeiten daran, bis 2030 klimapositiv und zirkulär zu werden. Wir beziehen Rohstoffe aus nachhaltigeren Quellen und arbeiten ständig daran, bessere Lösungen für uns Menschen und den Planeten, auf dem wir leben, zu finden.

Wir haben uns bei IKEA entschieden, in Bezug auf verantwortungsbewusste Forstwirtschaft nach den höchsten Branchenstandards zu arbeiten. Wir akzeptieren in unserer Lieferkette kein Holz aus illegaler Abholzung, aus Wäldern von hohem Schutzwert oder aus Forstregionen, die durch soziale Konflikte geprägt sind. Verantwortungsvolle Forstwirtschaft ist deshalb ein wichtiger Schwerpunkt unseres Geschäfts. Wir wollen der Degeneration von Wäldern und der Entwaldung entgegenwirken, die Artenvielfalt fördern und über die IKEA Wertschöpfungskette hinaus auf die Bedeutung verantwortungsvoller Bewirtschaftungspraktiken hinwirken.

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Waldpositiv – was sich hinter dem Schlagwort verbirgt

Klimapositiv ist ein Begriff, der uns in Medien und Politik derzeit häufig begegnet. Hinsichtlich unserer Forstambitionen verfolgen wir eine Strategie, die wir „Waldpositiv“ nennen. Was sich dahinter verbirgt, scheint auf den ersten Blick weniger selbsterklärend. Der Begriff „Waldpositiv“ beschreibt den Ansatz, den IKEA zur Verbesserung der globalen Forstwirtschaft verfolgt. Er bezieht sich auf unsere Bemühungen als Unternehmen, bei IKEA ausschließlich Holz zu verwenden, das aus nachhaltigen Quellen stammt. Das bedeutet, dass alle Holzbestandteile, die wir in unseren Produkten verarbeiten, entweder FSC-zertifiziert sind oder aus recyceltem Holz hergestellt werden. Aktuell stammen über 98 Prozent des Holzes in der gesamten IKEA Lieferkette aus nachhaltigen Quellen.

Waldpositiv zu sein, geht für uns über unseren eigenen Materialbedarf hinaus und bedeutet auch, dass wir uns für verantwortungsbewusste Forstwirtschaft einsetzen, die gut für die Menschen und den Planeten ist. Gemeinsam mit den Partnern entlang unserer Lieferkette und verschiedenen Nichtregierungsorganisationen fördern wir eine verantwortungsbewusste Forstwirtschaft mit dem Ziel, nachhaltiges Holz zum Branchenstandard zu machen.

IKEA verfolgt die Strategie, „Waldpositiv“ zu werden – das heißt, nur noch Holz aus nachhaltigen Quellen zu verwenden.
Mit der „Forest Positive Agenda“ möchte IKEA bis 2030 weitere wichtige Schritte gehen: für Umwelt, Klima und schützenswerte Ressourcen.

Unsere neue Wald-Agenda und weitere Ziele bis 2030

Da aktuell bereits mehr als 98 Prozent des Holzes, das wir für unsere IKEA Produkte beziehen, aus nachhaltigen Quellen stammt – sprich recycelt oder FSC-zertifiziert ist – hat IKEA in diesem Jahr seine neue „Forest Positive Agenda 2030“ veröffentlicht. Damit möchten wir uns weiter für eine verbesserte und immer nachhaltigere Waldbewirtschaftung, Biodiversität sowie die Reduzierung der Auswirkungen des Klimawandels einsetzen und gleichzeitig Innovationen für eine intelligentere Nutzung von Holz vorantreiben. Eckpfeiler der neuen Strategie sind:

 

  • Eine verantwortungsvolle Forstwirtschaft weltweit zur Norm machen, und das auch über den IKEA Eigenbedarf an Holz hinaus.
  • Die Artenvielfalt schützen, die Rechte und Bedürfnisse von Menschen unterstützen, die über die gesamte Holzlieferkette hinweg von Wäldern abhängig sind, und bei einer Klimabilanz ansetzen, die über die unsere hinausreicht.
  • Innovationen vorantreiben, um Holz auf intelligentere Weise einzusetzen und Kohlenstoff so lange wie möglich zu speichern, indem alle Produkte von Anfang an so konzipiert werden, dass sie wiederverwendet, aufgearbeitet, reproduziert und schließlich recycelt werden können.
  • Sicherstellen, dass mindestens ein Drittel des IKEA Holzsortiments aus recyceltem Holz hergestellt wird.
  • Dafür sorgen, dass die Beschaffung weiterer kritischer Rohstoffe, mit denen ein Entwaldungsrisiko einhergeht (insbesondere bestimmte Agrarprodukte), nicht zur Entwaldung oder Umwandlung natürlicher Ökosysteme beiträgt. Das gesamte in IKEA Produkten verwendete Holz wird aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern bezogen, die nicht zur Entwaldung beitragen.
  • Weiterhin ausschließlich Holz aus nachhaltigeren Quellen verwenden, das von den weltweit glaubwürdigsten externen Zertifizierungssystemen zertifiziert ist.

Warum dann Holz aus Rumänien und anderen Risikoregionen?

Ja – Rumänien ist eines der Länder, aus denen wir Holz beziehen und es gilt als Hochrisikoregion. Wir sind aber überzeugt, auch in diesen kritischen Regionen positiven Einfluss auf die Holzindustrie und damit die Wälder unserer Erde nehmen zu können. Als Unternehmen, das viel Holz verwendet, ist es uns wichtig, mit den höchsten Standards der Branche zu arbeiten, um eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung zu gewährleisten. Wir glauben, dass unsere Präsenz zur weiteren Entwicklung einer verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung beitragen und einen positiven Einfluss haben kann, um die Biodiversität zu stärken, eine effiziente Produktion zu ermöglichen und die lokalen Gemeinden zu unterstützen.

Wir fordern von allen unseren Lieferanten, dass sie unsere strengen Forststandards einhalten – das gilt ausnahmslos und damit auch für Hochrisikoregionen. Wir akzeptieren kein Holz aus illegaler Abholzung, aus Wäldern von hohem Schutzwert oder aus Forstregionen, die durch soziale Konflikte geprägt sind. Wir mobilisieren in Rumänien und in anderen Ländern zusätzliche Ressourcen und Kräfte, um die Einhaltung unserer Bestimmungen durch Audits und Kontrollen zu gewährleisten. Wir sind überzeugt, dass wir mehr erreichen können, indem wir vor Ort sind. Unsere Präsenz in den Regionen zählt zu den größten Stellschrauben, über die wir Hochrisikoländer dazu bewegen wollen, Niedrigrisikoländer zu werden.

Ihr möchtet einen Einblick in die Holzproduktion für IKEA haben? Dann schaut euch hier an, wie wir unsere Lieferkette strukturieren.

IKEA mobilisiert weitere Kräfte, um die Einhaltung der Forststandards zu gewährleisten.

Über die Autorin: Kim Steuerwald

Ich kümmere mich bei IKEA um das Thema Public Relations. Dahinter verbirgt sich zum einen die Kommunikation rund um IKEA als Unternehmen, zum anderen aber auch die Kommunikation rund um Produkte und Kollektionen. Mein persönliches Lieblingsprodukt von IKEA ist der STRANDMON Sessel. Ich habe da ein ganz besonderes Exemplar ergattert, nämlich einen aus petrolfarbenem Samt, der vor einigen Jahren Teil der GRATULERA Kollektion zum 75jährigen Bestehen von IKEA war. Mittlerweile sind wir schon dreimal gemeinsam umgezogen – jetzt reicht es uns aber erstmal. Hätte ich aber jetzt und sofort einen Wunsch frei, würde ich meine Tasche packen und auf Weltreise gehen – Endstation unbekannt.