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Im Reich der Kindheit: Das Kinderzimmer

Das Gleichgewicht zwischen Spaß und Erholung spielt bei der Einrichtung des Kinderzimmers eine große Rolle.

(05.07.2021) Das allererste Zimmer in unserem Leben, sofern wir als Baby eines hatten, bleibt wohl kaum jemandem von uns im Gedächtnis. Dagegen prägen sich die Erinnerungen an das eigene Kinderzimmer im Vorschulalter oft fürs ganze Leben ein. Auch ich erinnere mich noch ganz genau an meine Puppenecke, die Stofftiere, meine erste kleine Bibliothek und das beruhigend flackernde Nachtlicht mit Glühbirnchen in Kerzenform. Was ich nicht hatte, waren Geschwister im ähnlichen Alter. Doch auch für diese Konstellation haben wir Tipps und Tricks gesammelt.

Während das Babyzimmer einen Rückzugsort der Stille und Ruhe darstellt, ist das Zimmer der kleinen Bewohner im Vorschulalter eine wahre Erlebniswelt. Doch auch in dieser Lebensphase spielt der Schlaf eine wichtige Rolle. Eine durchdachte Einrichtung des Kinderzimmers bringt Spaß und Erholung ins Gleichgewicht.

Ausgeschlafen und voller Energie

Ungefähr ab einem Alter von drei Jahren beginnt das Gehirn, notwendige Verknüpfungen zwischen den Nervenzellen herzustellen. Guter Schlaf liefert dafür die nötige Energie. Etwa vom dritten bis zum fünften Lebensjahr passt sich der Schlaf-Wach-Rhythmus der Kinder weiter dem 24-Stunden-Rhythmus des Tages an. Eines können dabei sicher viele Eltern bestätigen: Wenn die Kleinen gut ausgeschlafen in den Tag starten, dann sind sie meist weniger quengelig. Das liegt daran, dass Kinder, anders als Erwachsene, auf Schlafmangel mit stärkerer Aufgedrehtheit reagieren. Aber eigentlich kennt es jeder – ausgeschlafen ist die Laune meistens besser, ganz egal wie alt man ist.

Spannend ist zudem, dass der Schlaf von Eltern und Kindern zusammenhängt. Schläft der Nachwuchs schlecht, bekommen die Elternteile regelmäßig weniger als sechs Stunden Nachtruhe. Je älter der Nachwuchs wird, umso eher finden auch die Eltern nach und nach den Weg zurück zum besseren Schlaf, wie eine vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von IKEA durchgeführte, repräsentative Schlaf-Studie beleg

Durchdachte Einrichtung im Kinderzimmer als Grundlage für guten Schlaf

Für einen erholten Start in den Tag brauchen Kinder zwischen drei und fünf Jahren durchschnittlich rund elf Stunden Schlaf pro Nacht. Um Schlaf nachzuholen, halten einige noch einen Mittagsschlaf. Ab dem fünften Lebensjahr ähneln die Schlafzyklen oft schon sehr jenen von Erwachsenen – dies zeichnet sich auch dadurch aus, dass die meisten Kinder immer seltener zwischendurch aufwachen.

Sicherheit und Geborgenheit bleiben die wichtigsten Prioritäten – das gilt auch für die Ausstattung im Kinderzimmer. Eine schöne Rückzugsmöglichkeit bietet zum Beispiel ein Hoch- oder Etagenbett, das sich fantasievoll im Look eines Baumhauses gestalten lässt. „Das Etagenbett eignet sich ab einem Alter von etwa sechs Jahren. Das ist besonders praktisch, denn so spart ihr Platz“, rät unsere Einrichtungsexpertin Sandra Schwertfeger. Weiche, kuschelige Elemente sorgen im Schlafbereich für Gemütlichkeit und laden zum Entspannen ein.

Zusätzliche Kuschelzonen mit SitzsackSofa oder Sessel schaffen weitere Möglichkeiten, um sich von den großen und kleinen Abenteuern des Alltags zu erholen. Eine Kuscheldecke oder das Lieblingskissen machen diese Ecken noch einladender. Im gesamten Raum harmonieren natürliche Materialien wie helles Holz oder Kork gut mit bunten Farbakzenten in Grün und Gelb. Durch verschiedene Texturen lassen sich der Schlaf- und der Spielbereich voneinander abgrenzen.

Ein Hochbett bietet weiteren Platz – zum Beispiel mit einem Sitzsack zum Entspannen.
Ein gemeinsamer Raum zum Spielen, Malen und Basteln bietet sich besonders an, wenn die Kinder ähnlich alt sind.
Eine Abtrennung wie ein Baldachin ermöglicht den Kindern mehr Privatsphäre, wenn sie sich ein Zimmer teilen.

Clevere Aufbewahrungslösungen zähmen das Chaos im Kinderzimmer

Gut erholt lässt sich die Welt besser entdecken – zumal im Vorschulalter steife Tagesstrukturen und verantwortungsvolle Schulaufgaben noch in weiter Ferne zu liegen scheinen. Spielen, Malen und Basteln helfen den Kleinen dabei, die Welt zu erkunden. Flächen für die Präsentation der kleinen Kunstwerke bringen Ordnung und Struktur in den Raum. Zwischendurch wird ordentlich getobt – auch dafür sollte bei der Einrichtung genügend Platz eingeplant werden. Clevere Aufbewahrungslösungen wie Kisten auf Rollen und Regale mit Boxen lassen das Chaos anschließend fast spielerisch verschwinden. „Das gemeinsame Aufräumen am Abend kann auch ein Element der Schlafroutine werden“, sagt der Schlafexperte Dr. Guy Meadows.

Wachsen Kinder mit Geschwistern zusammen auf, gibt es gleich doppelt so viel Action. Wenn für jedes Kind ein eigens Zimmer für Verfügung steht und die Kinder altersmäßig nahe beieinander liegen, bietet es sich an, über ein anderes Modell nachzudenken: Bei diesem werden aus den beiden individuellen Zimmer zwei Gemeinschaftsräume: Ein Spiel- und ein Schlafzimmer, die jeweils zusammen genutzt werden. Diese Aufteilung schafft nicht nur mehr Platz für die einzelnen Aktivitäten, sie fördert auch das Lernen in der Gruppe und das Teilen.

Das Schlafzimmer dient voll und ganz der Erholung

Die Bereiche „Spielen“ und „Schlafen“ nehmen bei der Entwicklung eine gleichermaßen wichtige Rolle ein. „Trotz des gemeinsam genutzten Zimmers kann jedes Geschwisterteil bei der Einrichtung ‚seines‘ Bereichs mitwirken und so die eigene Persönlichkeit einbringen“, empfiehlt Sandra. Ein gemütlicher Sitzplatz für die Eltern ist auch eine gute Idee, denn er lädt zum Mitspielen im Spaßzimmer und etwa zum Vorlesen abends im Schlafzimmer ein.

Bei der Gestaltung sollte das Schlafzimmer auch optisch einen Kontrast zum Spielzimmer darstellen, denn Ersteres ist voll und ganz der Erholung gewidmet. In diesen Raum gehören auch ruhige Aktivitäten, wie zum Beispiel Lesen. Haben die Kinder unterschiedliche Schlafenszeiten, dann bringen verschiedene Lösungen zur Raumtrennung mehr Ruhe in die Abläufe. So können die Schlafbereiche etwa mit einem Vorhang voneinander getrennt werden. „Da nicht jedes Kind die gleichen Bedürfnisse hat, ist es wichtig, trotz des geteilten Schlafbereichs für jedes Geschwisterteil individuelle Zubettgehroutinen zu entwickeln“, rät Dr. Meadows.

Mehr Infos und Tipps rund um guten Schlaf für die ganze Familie gibt es in unserem Ratgeber Kinder- und Familienschlaf


Über die Autorin: Luna Kilian

Für IKEA bin ich als externe Autorin immer auf der Suche nach interessanten Persönlichkeiten, Tipps für guten Schlaf und Dingen, die das Leben schöner machen.Und letztere, die mir besonders viel Freude bereiten, finden bei mir zu Hause ihren Platz im VITTSJÖ Regal. Dort tummeln sich neben meinen Lieblingsbüchern witzige und kuriose Gegenstände. Darunter der Gipsabdruck meiner Zähne unter einer Glasglocke, unsere Hausbar oder mein getrockneter Brautstrauß. Neben dem Horten von Skurrilitäten gilt meine Leidenschaft dem Zirkus. Schon als Kind bin ich in die Manege abgehauen und wurde immer wieder während einer Vorstellung von genervten Artisten meiner Mutter übergeben. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir eine Superkraft wünschen, mit der ich die Zeit anhalten kann – davon haben wir so wenig…