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Lebensmittelabfälle reduzieren – mit künstlicher Intelligenz!

(07.05.2021) Habt ihr gewusst, dass weltweit ein Drittel aller produzierten Lebensmittel im Müll landet? Und dass diese Abfälle einer der größten Verursacher von CO2-Belastungen sind? Auf dem Weg zu einem zirkulären IKEA wollen wir bis Ende 2021 unsere Lebensmittelabfälle um 50 Prozent reduzieren. Hierzu nutzen wir ab sofort die künstliche Intelligenz von „Waste Watcher“, einem System, mit dem wir Lebensmittelabfälle in unseren Einheiten erfassen und analysieren.

„Jeder einzelne spielt bei der Müllvermeidung eine wichtige Rolle“, sagt IKEA Sustainability Managerin Kasia Dulko-Gaszyna.

Lebensmittelabfälle sind nicht nur eine Verschwendung von Ressourcen und Kosten, sie sind zudem unethisch und schaden unserem Planeten. Auch wir bei IKEA tragen in diesem Punkt große Verantwortung. Wir haben bei unserer Sustainability Managerin Katarzyna „Kasia“ Dulko-Gaszyna und unserer Food Managerin Tanja Schramm nachgefragt, wie IKEA aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht.

Hej Kasia, hej Tanja! Wie steht IKEA dazu, dass weltweit fast ein Drittel aller Lebensmittel in der Mülltonne landet?

Kasia: Schon vor vielen Jahren sagte unser IKEA Gründer Ingvar Kamprad, dass die Verschwendung von Ressourcen eine Sünde ist. Wir nehmen seine Worte sehr ernst. Als verantwortungsbewusstes und werteorientiertes Unternehmen ist IKEA der Überzeugung, dass Lebensmittel einfach zu kostbar sind, um verschwendet zu werden. Ein großer Teil der Lebensmittel, die derzeit weltweit im Müll landen, könnte Millionen von hungernden Menschen auf der Welt ernähren.

Tanja: Außerdem sind Lebensmittelabfälle einer der größten Verursacher des weltweiten CO2-Ausstoßes. Wir arbeiten daher hart daran, die Abfallmengen in unseren IKEA Restaurants und Bistros zu reduzieren, um unsere ambitionierten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Ihr habt die Nachhaltigkeitsziele von IKEA angesprochen. Wie hängen diese mit den Lebensmittelabfällen von IKEA zusammen?

Kasia: Als Teil unserer Nachhaltigkeitsstrategie „People & Planet Positive“ setzen wir uns für eine Reduzierung aller Arten von Abfällen in unserer Wertschöpfungskette ein. Dazu gehören selbstverständlich auch ganz konkret die Lebensmittelabfälle in unseren IKEA Restaurants und Bistros.

Unser Ziel ist es, bis 2030 klimapositiv und zirkulär zu werden. Im Zuge dessen wollen wir auch unsere Lebensmittelabfälle auf ein Minimum reduzieren – bis Ende 2021 bereits um 50 Prozent. Das ist natürlich keine einmalige Aktion, wir arbeiten bereits seit fast einem Jahrzehnt daran und sehen schon große Fortschritte. Außerdem hat IKEA weltweit Methoden und Werkzeuge zur Lebensmittelentsorgung vereinheitlicht und verfolgt auch hier einen zirkulären Ansatz: So wandeln wir beispielsweise organische Reste, sogenannte Tellerabfälle, in Biogas oder Kompost um und gebrauchte Frittieröle in Biodiesel.

Und wie arbeitet IKEA konkret daran, dass es erst gar nicht zu so vielen Lebensmittelabfällen kommt?

Kasia: Unsere Position im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung ist einfach: Jeder einzelne spielt dabei eine wichtige Rolle. Wir ermutigen Mitarbeitende, die täglich mit Lebensmitteln zu tun haben, das Thema ernst zu nehmen, und zeigen Vorteile auf, sowohl ökologische als auch finanzielle.

Tanja: Außerdem geben wir unseren Mitarbeitenden neue Systeme an die Hand: Aktuell führen wir in unseren IKEA Restaurants und Bistros Waste Watcher ein – ein System, das die Lebensmittelabfälle in unseren Einrichtungshäusern digital identifiziert, erfasst und analysiert. Und zwar mithilfe von künstlicher Intelligenz.

„Mit Waste Watcher erhalten wir einen sehr genauen Überblick“, erklärt IKEA Food Managerin Tanja Schramm.
Das Waste Watcher System identifiziert und analysiert Lebensmittelreste mithilfe von künstlicher Intelligenz.

Das klingt ja spannend! Wie genau hilft uns die künstliche Intelligenz von Waste Watcher, die Lebensmittelabfälle zu erfassen?

Tanja: Das System wird in den Arbeitsalltag unserer Food Mitarbeitenden integriert und ersetzt die analoge Erfassung mit Stift und Papier. Wenn Food Mitarbeitende nun Lebensmittel entsorgen, werden die Abfälle über eine spezielle Waage digital gespeichert. Anfangs erfassen die Mitarbeitenden über ein Touchpad manuell, um welches Lebensmittel es sich handelt. Doch das System lernt über künstliche Intelligenz mit: Eine Kamera erfasst und erkennt die weggeworfenen Lebensmittel nach einer kurzen Trainingsphase automatisch. Somit ist der Entsorgungsprozess vollständig automatisiert – von der Erfassung der Abfälle bis hin zur digitalen Datenübertragung und Auswertung.

Und was passiert dann mit der Fülle an Daten?

Tanja: Mit Waste Watcher erhalten wir einen sehr genauen Überblick über die Art, das Gewicht und die Gründe der weggeworfenen Lebensmittel. Die Analyse der Daten unterstützt uns wiederum dabei, den gesamten Produktionsweg von der lokalen Bestellung der Lebensmittel bis zum Verzehr durch unsere Gäste noch besser zu planen. Und eine vorausschauende Planung ist mit Blick auf Mindesthaltbarkeitsdaten im Lebensmittelgeschäft ja essenziell.

Kasia: Für IKEA Deutschland haben wir es bereits geschafft, die Lebensmittelabfälle von 2017 bis Ende 2019 um 37 Prozent zu verringern. Jetzt, mit der künstlichen Intelligenz von Waste Watcher an unserer Seite, haben wir das Ziel vor Augen, bis Dezember 2021 eine Verringerung um 50 Prozent zu erreichen.

Wir haben nun viel über Lebensmittelabfälle im laufenden Betrieb von IKEA gesprochen. Wie hilft IKEA seinen Kundinnen und Kunden, im eigenen Zuhause bewusster mit Lebensmitteln umzugehen?

Kasia: Ein weiteres Ziel unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist es, Milliarden von Menschen weltweit für eine nachhaltige und gesunde Lebensweise zu begeistern. Deshalb bieten wir unseren Kundinnen und Kunden im IKEA Sortiment viele praktische Lösungen an, die mit einem nachhaltigeren Leben in der Küche verbunden sind. Angefangen von aromadichten Behältern, um Lebensmittel länger frisch zu halten, bis hin zu Mülleimern und Behältern, um Abfälle zu Hause effizient und einfacher zu sortieren. Denn wie ich vorhin schon sagte: Jeder einzelne spielt eine wichtige Rolle auf dem Weg zu einem besseren Planeten.

Vielen Dank für den spannenden Einblick!

Wie IKEA als weltweit tätiges Unternehmen einen positiven Einfluss auf Klima und Umwelt nehmen will, erfahrt ihr in unserem Blog-Beitrag „Kreislaufwirtschaft: Zweite Chance für IKEA Möbel".

Mit cleveren Hilfsmitteln lässt sich der Müll zu Hause einfach trennen.

Über die Autorin: Louisa Klink

Bei IKEA kümmere ich mich um die Kommunikation rund um „the new IKEA“ und damit um alles, was mit unserer Expansion in Innenstädte, neuen Touchpoints und spannenden Digitallösungen zu tun hat. Weil ich immer auf der Suche nach Sonnenschein bin, nennt man mich auch liebevoll den „Wetterfrosch“. Wenn ich nicht gerade draußen rumspringe oder bei einem guten Wein mit Freunden zusammensitze, entspanne ich unglaublich gerne auf meinem gemütlichen NOCKEBY Sofa. Damit lässt sich auch ein verregneter Sonntag ganz gut ertragen. Wenn ich einen Wunsch frei hätte, würde ich mir einen Zeitumkehrer wünschen, um an mehreren Orten gleichzeitig zu sein und ein zweites Mal in besonders schöne Erlebnisse einzutauchen.