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IKEA verabschiedet sich von Alkali-Batterien

Ab 2021 heißt es: „hejdå ALKALISK“ – wir verbannen die Alkali-Batterien weltweit aus unserem Sortiment.

(30.09.2020) Wer kennt das nicht: Da tut es die Fernbedienung oder die Fahrradlampe schon seit Tagen nicht mehr und beim Einkaufen fürs Abendessen fällt es einem an der Kasse wieder ein. Und schon landen ein paar vermeintlich günstige Batterien mit in dem Einkaufskorb. Das ist bequem – auf lange Sicht aber teuer und abfallintensiv. Mit LADDA hat IKEA wiederaufladbare Akkus mit dem passenden Ladegeräten – KVARTS oder TJUGO – zu erschwinglichen Preisen im Sortiment. Ab Oktober 2021 verzichtet der Konzern weltweit auf den Verkauf von herkömmlichen Alkali-Batterien – dann heißt es „hejdå ALKALISK“.

Nach einer aktuellen forsa Umfrage werden Batterien im Alltag der Deutschen mit 95 Prozent in nahezu jedem Haushalt in Fernbedienungen für elektrische Geräte wie z.B. Fernseher oder die Musikanlage eingesetzt, gefolgt von Taschenlampen und Fahrradlampen (73 Prozent). Auch für Computerzubehör, in Haushaltsgeräten wie Zahnbürste oder Milchaufschäumer, Lichterketten, Spielzeug, Uhren, Wecker, Kameras und vieles mehr sind Batterien gefragt. Dabei nutzt bereits jeder dritte überwiegend wiederaufladbare Batterien, vor allem jüngere Befragte unter 30 Jahren. Eine angeblich längere Lebensdauer von Alkali-Batterien und fehlende Ladegeräte zu Hause sind die größten Hürden für eine noch breitere Nutzung von wiederaufladbaren Batterien.

Ab Oktober 2021 keine Alkali-Batterien mehr bei IKEA

Um möglichst viele Menschen zu einem nachhaltigeren Leben zu Hause zu motivieren, nimmt IKEA bis Oktober 2021 alle herkömmlichen Alkali-Batterien aus dem weltweiten Einrichtungssortiment. Mit dieser Entscheidung möchte IKEA alle Verbraucherinnen und Verbraucher, die regelmäßig Batterien nutzen, dazu anregen, auf wiederaufladbare Akkus umzusteigen. Durch die regelmäßige Nutzung sparen Menschen so bares Geld und Abfall ein. Laut Umweltbundesministerium ist die Anzahl verkaufter herkömmlicher Altbatterien mit über 56.000 Tonnen (2019) weiterhin steigend.

„Allein in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Menge an verkauften Batterien in Deutschland um 50 Prozent gesteigert. 70 Prozent davon sind immer noch Einwegbatterien, dass sind enorme Mengen, die man leicht durch wiederaufladbare Akkus ersetzen und damit Rohstoffe einsparen kann. Deshalb begrüßen wir, dass IKEA voranschreitet und das Batterie-Sortiment auf Akkus umstellen wird. Wir hoffen, dass viele Händler dem Beispiel folgen werden“, so NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger.

Mehr Nachhaltigkeit im Alltag – mit den wiederaufladbaren Akkus von IKEA ist das ganz einfach.
Die Zukunft der Batterien: Unsere LADDA Akkus lassen sich bis zu 500 Mal aufladen.

Weniger Treibhausemissionen schon nach zehn Mal Laden

Verschiedene aktuelle vergleichende Ökobilanzstudien zeigen: Die Umweltauswirkungen von Alkali-Batterien sind höher als die von wiederaufladbaren Nickel-Metallhydrid-Batterien (NiMH), wenn sie in gängigen Haushaltsgeräten verwendet werden, die einen hohen Energieverbrauch haben und daher regelmäßig aufgeladen werden müssen.

Bereits nach zehn Ladevorgängen – beispielsweise mit den Ladegeräten KVARTS oder TJUGO von IKEA – sind bei einem NiHM-Akku wie LADDA von IKEA die Treibhausgasemissionen niedriger als bei der Verwendung von Alkali-Batterien zur Gewinnung der gleichen Energiemenge. Nach etwa 50 Ladevorgängen sind die gesamten Umweltauswirkungen von NiMH-Akkus gleich oder geringer als bei Verwendung von Alkali-Batterien. Die LADDA Akkus können bis zu 500-mal wiederaufgeladen werden, sodass sogar noch mehr Potenzial für Abfalleinsparungen besteht.

Von wiederaufladbaren Batterien profitieren

„Verbraucher, die regelmäßig Batterien nutzen, profitieren von einem Wechsel zu wiederaufladbaren Batterien. Im Laufe der Zeit lassen sich damit erhebliche Einsparungen erzielen – finanziell und mit Blick auf die Emissionen. IKEA verkaufte im vergangenen Jahr weltweit rund 300 Millionen Alkali-Batterien. Wir sehen großes Potenzial, unsere Kundinnen und Kunden zu neuen Verhaltensweisen und zur Verwendung von wiederaufladbaren Batterien zu inspirieren, wo immer dies möglich ist“, sagt Caroline Reid, Sustainability Development Manager von IKEA Range & Supply.

„Wir möchten die Menschen inspirieren und ihnen die Möglichkeit geben, ein gesünderes und nachhaltigeres Leben innerhalb der Grenzen des Planeten zu führen. Durch die schrittweise Abschaffung von Alkali-Batterien und den verstärkten Fokus auf unser wiederaufladbares Batteriensortiment kommen wir diesem Ziel einen Schritt näher. Wir bieten unseren Kunden eine erschwingliche und unkomplizierte Lösung an, um die Lebensdauer von Produkten und Materialien zu verlängern und Abfall zu reduzieren“, sagt Lena Pripp-Kovac, Chief Sustainability Officer der Inter IKEA Gruppe.

Sogar LED-Kerzen können mit den wiederaufladbaren Batterien betrieben werden und leuchten so bis in die tiefen Abendstunden.
Katarzyna ist Sustainability Managerin bei IKEA Deutschland.

Drei Fragen an…
Katarzyna Dulko-Gaszyna, Sustainability Manager IKEA Deutschland

Kasia, wann hast du dich persönlich von Alkali-Batterien verabschiedet und bist auf wiederaufladbare Batterien umgestiegen?

„Wir haben seit zwei Jahren nur noch wiederaufladbare Akkus zu Hause mit passendem Ladegerät. Es liegt auf einem Bücherregal in unserem Wohnzimmer, so dass alle darauf zu jeder Zeit zugreifen können. Seitdem habe ich keine einzige Alkali-Batterie benutzt bzw. entsorgt – darauf bin ich sehr stolz.“

Was hat deine Entscheidung beeinflusst? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

„Ich habe früher (Alkali-) Batterien eher zurückhaltend genutzt. Dann wurde ich Mutter und bemerkte, wieviel Batteriebetriebenes Baby- und Kinderzubehör – und tatsächlich nicht nur Spielzeug – es gibt. Alle Eltern kennen das Gefühl, wenn der Lieblingsspielzeughund oder der kleine Zug der Kinder plötzlich still stehen und es keine passenden Ersatzbatterien zuhause gibt… Das war der Moment, in dem ich mich für ein Set wiederaufladbarer LADDA Akkus mit passendem Ladegerät entschieden habe, um einen bewussten Wandel zuhause einzuläuten. Sie sind in der Anschaffung etwas teurer, halten jedoch deutlich länger, so dass am Ende der Geldbeutel und die Umwelt davon profitieren.“

Viele finden das Aufladen der Akkus zu zeitaufwendig. Wie bekommst du alle Familienmitglieder dazu, die Ladegeräte regelmäßig zu nutzen?

„Das war am Anfang gar nicht so einfach. Dann sind wir auf einen einfachen Trick gekommen. Wir laden Akkus bereits vor und halten sie so für den nächsten Einsatz auf Vorrat. Mit Kindern ist eine solche Umstellung ohnehin nicht schwer, sie sind wissbegierig und lernen solche Umwelttricks sehr schnell. Bei Erwachsenen ist es am besten, gar keine Alternative anzubieten. Seitdem wir nur noch wiederaufladbare Akkus zuhause haben, haben wir die ,alten‘ Gewohnheiten abgelegt und vergessen.“

Wir von IKEA beschäftigen uns sehr mit nachhaltigen Konzepten und versuchen, jeden Tag umweltfreundlicher zu arbeiten. Zuletzt haben wir auf unserem eigenen IKEA Weltklimagipfel mit vielen Teilnehmern darüber diskutiert, wie wir gemeinsam den Klimaschutz intensivieren können.


Über die Autorin: Simone Settergreen

Ich kümmere mich bei IKEA um das Thema Public Affairs, also darum, dass wir bei Politik und Wirtschaft, aber auch bei den Menschen vor Ort als verantwortungsvolles Unternehmen wahrgenommen werden. Meine geheime Leidenschaft ist das Lesen – ohne ein gutes Buch im Gepäck verlasse ich selten das Haus. Aus dem Sortiment von IKEA liebe ich am meisten das HEMNES Tagesbett: Es nimmt wenig Platz ein, hat tolle Staumöglichkeiten und sogar einen ausziehbaren Lattenrost für Übernachtungsgäste.